War bislang das Thema Selbstverteidigung für den klassischen
Wachmann im Werk- bzw. Objektschutz (u. a. Funkstreifen- und Revierkontrollen,
Alarmverfolgungen) kaum notwendig, so werden durch die Zunahme von Einbrüchen,
Aggressionsbereitschaft von Jugendlichen und Betrunkenen sowie der Aufgaben
in öffentlichen Bereichen (z.B. Veranstaltungen, Bahnhöfe, Einkaufspassagen)
neue Anforderungen an den Mitarbeiter im Sicherheitsdienst gestellt.
Hierbei ist es nicht nur wichtig bereits während der Einstellungsphase
zielgerichtet - auf den zukünftigen Einsatz - das Personal zu rekrutieren,
sondern diese durch zusätzliche interne und/oder externe Ausbildungsmaßnahmen
auf Ihre Aufgaben vorzubereiten.
Alleine schon aus Gründen der Fürsorgepflicht hat das Wach- und Sicherheitsunternehmen
dafür Sorge zu tragen, dass der Mitarbeiter zum einen sich selbst verteidigen
kann und zum zweiten er darüber hinaus in der Lage ist, in einer bedrohlichen
Situation angemessen reagieren zu können.
Gerade hier fängt das Problem der meisten
Kampfsportarten bereits an.
Hat man in früheren Jahren den boomenden Schlag-Kampfsportarten in Karate,
Taekwondo oder dem Boxen und Kickboxen) oftmals den Vorzug gegeben,
so war eine Fülle von Körperverletzungsanzeigen die Folge. Einige negative
Beispiele tummeln sich zum Teil noch heute in der Sicherheitsbranche,
wo aus Kampfsportschulen heraus - vor der Einführung des § 34a - die
Trainer eine Sicherheitsfirma gründeten. Nicht umsonst bekam die Branche
einen entsprechend negativen Ruf, wenn man damals eine Veranstaltung
besuchen oder in die Disco gehen wollte und sich wunderte, was so an
der Tür als „Security“ herumstand. Nicht selten wurde da der Ausspruch
getroffen, dass man eigentlich schon jemanden bräuchte, der einen vor
diesen eingesetzten „Securities“ schützen kann.
Entschloss man sich dagegen mehr zu der Ausbildung der sanften Mittel
(z.B. Judo, Aikido), so hatte man gegen mehrere und zumeist noch sehr
aggressionsbereite Angreifer kaum eine Chance unverletzt aus dieser
Situation herauszukommen.
Diese unangenehme Lücke der Verhältnismäßigkeit war wie geschaffen für
das revolutionäre Kampfkunstkonzept des WT in Kombination mit Escrima
(philippinischer Waffenkampf), welche in den 80´er Jahren in Europa
immer populärer wurden. Durch die - im Verhältnis zu den meisten bekannten
Kampfsportarten - wenigen Kampfkunsttechniken und –prinzipien war der
Übende relativ schnell nicht nur in der Lage sich selbst effektiv zu
wehren, sondern konnte auch zielgerecht auf seine zukünftigen Aufgaben
vorbereitet werden.
Waren es anfangs noch die Hardcore-Profis aus anderen Kampfsportarten,
die fasziniert - Ende der 70´er Jahre - regelmäßig die Lehrgänge des
genialen Wing Tsun Papstes Sifu Kernspecht in Kiel und später in Heidelberg
(noch später Schloss Langenzell) besuchten, so sprach es sich bereits
nach wenigen Jahren in Sonderheiten von Polizei und Militär herum, dass
es da etwas „äußerst realistisches und höchst effektives“ gab, wo man
mal hineinschnuppern sollte. Heute ist es aus den Ausbildungen der Eliteeinheiten
gar nicht mehr wegzudenken.
Das faszinierendste ist die schnelle Erlernbarkeit der Techniken und
Prinzipien sowie die Einfachheit und die Flexibilität in der Bewegung,
in jedem Moment der Selbstverteidigungsaktion sofort eine notwendige
„härtere Gangart“ oder den „sanfteren Weg“ (Halte- oder Transportgriffe)
einschlagen zu können und dies alles im Rahmen der Verhältnismäßigkeit.
Das besondere dabei ist, dass jeder WT erlernen kann. Es beruht weder
auf Kraft, Kondition noch Gelenkigkeit, sondern es wird schwerpunktmäßig
„das Gefühl für die Technik“ ausgebildet, was den Trainierenden in die
Lage versetzt - auch ohne Augenkontakt - ab dem Zeitpunkt der Berührung
mit dem Gegner automatisch auf dessen Aktionen zu reagieren. Dabei bestimmt
der Gegner mit seiner Druckbewegung des Angriffes unsere folgenden Aktionen
und gibt in diesem Sinne auch die „Härte der Gangart“ vor. Somit wahrt
der Verteidigende in der Konfrontation die Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Um während der Verteidigungshandlung möglichst wenig Aufsehen zu erregen
und die Sache schnell und unspektakulär zu beenden, sucht der WT-Ausgebildete
schnell den Körperkontakt mit dem Angreifer. Gut trainierte WT-Kämpfer
können dabei ohne weiteres bis zu 10 Schläge pro Sekunde (meist gegen
den Hals) abfeuern. Dies reicht in der Regel aus, den/die Angreifer
kampfunfähig zu machen. Weitere gut kombinierbare „sanfte Mittel“ erlauben
es, während der Verteidigungsaktion zu wirksamen Halte- bzw. Transportgriffen
überzugehen.
Die Kampfkunstsysteme WT und Escrima werden grundsätzlich in unserem
Sicherheitsunternehmen den Mitarbeitern im Rahmen von Ausbildungseinheiten
angeboten. Dabei werden sie zielgerichtet auf ihre kommenden Aufgaben
im Wach- und Sicherheitsdienst vorbereitet.
(weitere Infos unter
www.wingtsung-escrima.de)